Versuchsreihe: Kleinsche Felder erzeugen bioelektrische Impulse im Blut
Wie permanente statische Magnetfelder auf den menschlichen Körper wirken ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Eine anerkannte Hypothese lautet, dass durch die Bewegungen des Blutes über ein Magnetfeld eine elektrische Mikrospannung auf die Zellen wirken könnte, ähnlich wie es in der klassischen Biophysik beschrieben wird. Diese Mikrospannung könnte im Körper bioelektrische Impulse auslösen, die eine Rolle bei der Regulation der Durchblutung, Zellenergie und bei regenerativen Prozessen spielen.
Dieser Hypothese ging Dr. med. Dr. Ing. Jordan M. Petrow an der Akademie für Wissenschaft und Forschung Rostock nach und untersuchte, ob Kleinsche Felder elektrische Mikrospannungen in den kleinsten Blutgefäßen (Kapillaren) induzieren und körpereigene Impulse auslösen können.
Wissenswertes
Um die Interaktion zwischen Kleinsche Felder und Kapillaren zu untersuchen, wurde eine Kapillarschleife nachbildet. Diese wurde mit unterschiedlichen Flüssigkeiten durchströmt: physiologische Kochsalzlösung (0,9 % NaCl), doppelt destilliertesWasser (elektrisch nicht leitfähig) und frischem Blut (heparinisiert zur Gerinnungshemmung). Die Messungen erfolgten mittels einem EKG-Gerätes, um auch kleinste elektrische Spannungen im System zu erfassen. Die Bewegung der Kapillaren wurde simuliert, indem die Kleinschen Felder auf einer motorbetriebenen Drehscheibe montiert wurden, die sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegte. Dies ahmte die natürliche Pulsation des Blutes durch den Herzschlag nach.

Kleinsche Felder lösen EKG-Signal aus
Messbare Induktionsspannung im Blut
Die Versuchsreihe konnte zeigen, dass Kleinsche Felder tatsächlich messbare Induktionsspannungen erzeugen – je nach durchströmender Flüssigkeit mit unterschiedlicher Intensität:
1. Doppelt destilliertes Wasser zeigte keine messbare Spannung, da es elektrisch nicht leitfähig ist.
2. Physiologische Kochsalzlösung wies eine leichte Induktionsspannung auf, aber deutlich unterhalb physiologisch relevanter Werte.
3. Heparinisiertes Blut zeigte die stärkste Induktionsreaktion, mit Spannungen im Bereich mehrerer Millivolt – vergleichbar mit natürlichen bioelektrischen Signalen im Körper (z.B. mit einem EKG-Signal).


Stärkerer Effekt bei höherer Geschwindigkeit
Erst die Bewegung führt zur Wirkung
Die Untersuchung ergab, dass Kleinsche Felder in den nachgebildeten Kapillaren messbare elektrische Mikrospannungen erzeugen. Interessanterweise stieg die Induktionsspannung mit der Bewegungsgeschwindigkeit der Magnetfelder, was dem klassischen Induktionsgesetz entspricht. Das bedeutet, dass durch das natürliche Fließen des Blutes über die Kleinsche Felder eine dynamische elektrische Aktivität entsteht, die sich auf Zellen und Gewebe auswirken könnte.

Die Natur als Vorbild
Wie wirken Magnetfelder auf den Körper?
In den Zellen unseres Körpers spielen sich ständig lebenswichtige elektrische Vorgänge ab. So werden z.B. Informationen an den Nervenzellen elektrisch weitergeleitet und auch das Herz würde ohne die körpereigene „Elektroenergie“ nicht schlagen.
Sind die bioelektrischen Ströme im Körper jedoch gestört, können die Zellen ihre normalen Funktionen nicht mehr optimal ausüben. Hier setzt die Behandlung mit Magnetfeldern an. Doch obwohl die Magnetfeldanwendung auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, ist bis heute nicht vollständig geklärt, wie Magnete unseren Körper beeinflussen. Man geht aktuell davon aus, dass (elektro-)magnetische Felder ihre Wirkung auf zellulärer Ebene entfalten und so die körpereigenen Regulationsmechanismen zur Selbstheilung beeinflussen könnten.
Biophysikalische Gesetze lassen vermuten, dass statische Magnetfelder Mikrospannungen erzeugen , sobald ihr Magnetfeld auf den Körper trifft. Diese Mikrospannung – so die Theorie - interagiert mit den leitfähigen Strukturen im Körper und soll auf diese Weise die elektrische Aktivität der Zellen erhöhen. Durch diese Interaktion könnten die Zellen ihre Funktionen – die auf elektrischen Aktivitäten beruhen – wieder besser ausführen. Das Ergebnis: ein verbesserter Zellstoffwechsel, eine stärkere Regeneration und eine Unterstützung der Selbstheilungskräfte.
Das faszinierende Vorbild für diese Wirkungsweise ist das Geomagnetfeld unserer Erde, auch Erdmagnetfeld genannt. Dieses natürliche Magnetfeld umgibt uns ständig und schafft sowohl für Pflanzen, Tiere als auch uns Menschen stabile Umweltbedingungen. Es schützt uns z.B. vor schädlicher Sonnenstrahlung sowie vor kosmischer Strahlung.
Doch das Geomagnetfeld scheint auch Einfluss auf weitere Aspekte des Lebens auf der Erde zu haben. Studien deuten darauf hin, dass Pflanzen, Tiere und Menschen auf Veränderungen im statischen Magnetfeld reagieren können. Insbesondere ein hypomagnetisches Feld, also ein abnehmendes oder abgeschirmtes Erdmagnetfeld, wird aktuell wissenschaftlich genauer untersucht. Die Untersuchungen legen nahe, dass die Veränderungen des Magnetfeldes auf den Zellstoffwechsel und vor allem auf die „Kraftwerke“ der Zellen, die Mitochondrien, einwirken könnten. So könnte das Erdmagnetfeld unter anderem biologische Rhythmen wie den Schlaf-Wach-Rhythmus und sogar die Funktion unseres Nervensystems beeinflussen.1-7 Die Natur zeigt uns damit, dass die Kraft der Magnetfelder tief in der Evolution verwurzelt ist und eine wichtige Rolle für unser gesundheitliches Gleichgewicht spielen könnte.
Mehrere Millivolt messbar
Induktionsspannung vergleichbar mit EKG-Signalen
Bei den mit Blut durchströmten Kapillaren waren die induzierten Mikrospannungen signifikant höher als bei der Kochsalzlösung, was auf eine stärkere Wechselwirkung zwischen dem Magnetfeld und den biologischen Flüssigkeiten - wie Blut, Lymphe oder Nervenwasser - hindeutet. Die Spannungsinduktion erreichte hier mehrere Millivolt. Diese Ergebnisse sind bemerkenswert, da sie vergleichbare Spannungswerte wie bei natürlichen bioelektrischen Signalen im Körper aufwiesen, beispielsweise den Potenzialveränderungen, die mit einem EKG gemessen werden.

Ergebnisse der Versuchsreihe im Überblick
Die Versuchsreihe liefert einen ersten wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Kleinsche Felder elektrische Impulse im Kapillarsystem erzeugen können. Diese induzierten Mikrospannungen könnten eine zentrale Rolle für die physiologischen Wirkungen dieser Technologie spielen.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kleinsche Felder möglicherweise einen regulierenden Einfluss auf bioelektrische Prozesse im Körper haben. Zukünftige Untersuchungen könnten nun klären, wie diese Effekte auf die klinische Praxis übertragbar sind, insbesondere in der Schmerztherapie, Durchblutungsförderung und Zellregeneration.
Hat die Versuchsreihe Relevanz für den Alltag?
Unser Fazit der Versuchsreihe
Die induzierten Mikrospannungen sind nicht nur messbar, sondern erreichen Werte, die eine biologische Relevanz haben könnten, insbesondere für die Durchblutung, den Zellstoffwechsel und die Regenerationsfähigkeit:
Die Mikrozirkulation könnte durch die elektrischen Impulse beeinflusst werden, was die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen verbessern kann.
Die Mitochondrienaktivität könnte durch die elektrische Stimulation unterstützt werden, was die Energieproduktion in den Zellen erhöht. Dadurch kann die Zellaktivität gesteigert und die Regenerationsfähigkeit verbessert werden.
Die Ergebnisse könnten eine Erklärung dafür liefern, warum viele Anwender die Wirkung der Kleinsche Felder unmittelbar spüren – bereits Sekunden nach der Anwendung.
2. Nagwani, Amit Kumar et al.: The effect of hypomagnetic field on survival and mitochondrial functionality of active Paramacrobiotus experimentalis females and males of different age, Front Physiol, 2023 Sep 8:14:1253483, DOI: 10.3389/fphys.2023.1253483
3. Parmagnani, Ambra S. et al.: The Geomagnetic Field (GMF) Is Required for Lima Bean Photosynthesis and Reactive Oxygen Species Production, Int J Mol Sci, 2023 Feb 2;24(3):2896, DOI: 10.3390/ijms24032896
4. Saletnik, Bogdan et al.: The Static Magnetic Field Regulates the Structure, Biochemical Activity, and Gene Expression of Plants, Molecules, 2022 Sep 8;27(18):5823, OI: 10.3390/molecules27185823
5. Wang, Guo-Mi et al.: Shielded geomagnetic field accelerates glucose consumption in human neuroblastoma cells by promoting anaerobic glycolysis, Biochemie Biophyse Res Commun, 2022 Apr 23:601:101-108, DOI: 10.1016/j.bbrc.2022.01.114
6. Zhang, Hai-Tao et al.: Shielding of the geomagnetic field reduces hydrogen peroxide production in human neuroblastoma cell and inhibits the activity of CuZn superoxide dismutase, Protein Cell, 2017 Jul;8(7):527-537, DOI: 10.1007/s13238-017-0403-9
7. Zhang, Zheyuan et al.: Biological Effects of Hypomagnetic Field: Ground-Based Data for Space Exploration, Bioelectromagnetics, 2021 Sep;42(6):516-531, DOI: 10.1002/bem.22360